
Über Margit Kapfer
Margit Kapfer über sich:
Ich bin im zarten Alter von 16 Jahren zum ersten Mal auf Yoga gestoßen. Das war ein 10-wöchiger Kurs in der Schule in meiner Geburtsgemeinde in der Steiermark. Der Lehrer, ein abgerissener und zahnloser Typ, frisch aus Indien heimgekehrt und voller Enthusiasmus, hat sich vor uns in den wildesten Posen verrenkt. Wir haben unser bestes getan, ihm nachzuhampeln.
Interessanterweise haben diese unorthodoxen 10 Wochen schon ausgereicht, um meinen Körper und meinen Kopf aus seinem steirischen Gleichgewicht zu bringen; ich habe bemerkt, dass das Praktizieren von Yoga – zumindest bei mir – nicht mit dem üblichen Leben einhergehen kann.
Als 16-jährige schüchterne Schülerin hatte ich damals aber keine Chance zu sagen, „so, ich ess ab jetzt kein Fleisch mehr und außerdem such mir einen ordentlichen Yoga-Kurs in der Stadt.“ Also habe ich mir das damals einzig verfügbare Yoga-Buch, eine Anleitung nach der Sivananda-Tradition gekauft, mir sehnsüchtig die Bilder angeschaut und weiterhin das getan, was die Landjugend so tut.
Viele Jahre später, ich war inzwischen in Wien gelandet, haben mir Mitstudentinnen von einem Yogakurs erzählt, der am Universitätssportinstitut ausgeschrieben war, und nach dem man sich so viel besser fühle. Die reine Neugier hat mich dort hingetrieben, und ich hatte das Glück, damit auf einen Lehrer zu stoßen, der Yoga nicht nur als körperliche Entspannung vermittelte, sondern auch dazu begeistern konnte, dass dahinter noch viel mehr stecken kann.
In den folgenden 6 Jahren habe ich verschiedene Hatha-Yoga Stile ansatzweise kennengelernt und begonnen, mich mit Philosophie und Atemübungen auseinanderzusetzen. Aber das ganze immer noch eher unregelmäßig und ohne wirklich „etwas begriffen“ zu haben.„Das ist es jetzt“ habe ich mir erst 2006 gedacht, als ich auf der Suche nach einem seriösen und kompetenten Ashtanga-Yogalehrer auf Horst Rinnerberger und PUREYOGA gestoßen bin. Die Unterrichtseinheiten waren für mich die ersten zwei Jahre schlimm, da mein Körper klein und steif und mein Geist ebenso stur und unnachgiebig ist. Erst nach und nach sind Körper und Geist aufgegangen, ich habe schrittweise lernen können, dass es manchmal besser ist, eine Situation entspannt anzunehmen als immer seinen Kopf durchsetzen zu wollen.
Mir hat auch ganz enorm der Ansatz von Horst und seinen Lehrern gefallen, die die Asana-Praxis nur als einen Teil eines gesamthaften Systems verstehen und großen Wert auf Schulung des Atems und Auseinandersetzung mit dem philosophischen Grundgerüst legen.
Ich habe in der Zeit meiner noch sehr kurzen Ashtanga-Praxis wirklich verstehen können, wie sich Asana, Atemübungen und Philosophie gegenseitig bedingen und unterstützen und mit Staunen beobachten können, wie dieses gesamthafte System mein Leben – aber auch das etlicher meiner MitschülerInnen – positiv verändert hat.
Im Februar 2009 habe ich die 200stündige Ausbildung des „Yoga Alliance Teacher Training Programs“ bei Paul Dallaghan und Neil Barker in Yoga Thailand abgeschlossen. Im Anschluss an mehrere Pranayama-Retreats mit Sri O. P. Tiwari habe ich im Dezember 2009 den „Advanced Pranayama Certificate Course“ im Kaivalyadhama Insitut in Lonavla, Indien, besucht. Meine jüngste Ausbildung ist die ebenfalls 200+stündige Ausbildung „Teacher’s Intensive“ bei Richard Freemann im Yoga Workshop in Boulder, USA, im Juni 2010 und Juli 2013. Seitdem reise ich Richard überallhin nach, wo er unterrichtet, um „nahe an meinem Lehrer“ zu sein und mein Verständnis für Yoga weiter zu vertiefen.
Ich bin der Meinung, dass Yoga – auch wenn man es am Anfang „nur“ beginnt, um Rückenschmerzen loszuwerden oder man/frau Entspannung oder Ausgleich sucht – ein tolles Werkzeug ist, um sich selbst besser kennen zu lernen bzw. um seinem wahren Wesenskern näher zu kommen. Darum unterrichte ich Yoga.
Nicht wegen des „Yogapopos“ 🙂
„It is not indeed possible for any
embodied being to abandon works in entirety.
So all that one can do is to abandon the fruits of action.”
(Bhagavad Gita, 18-11)